Ulrich Sonnemann

deutscher Sozialphilosoph, Psychologe, Schriftsteller und Essayist; Emigration in die USA 1941-1955; Veröffentl. u. a.: "Das Land der unbegrenzten Zumutbarkeiten. Deutsche Reflexionen", "Negative Anthropologie", "Die Einübung des Ungehorsams in Deutschland"

* 3. Februar 1912 Berlin

† 27. März 1993 Gudensberg b. Kassel

Herkunft

Ulrich Sonnemann wuchs in Berlin auf, wo sein Vater, Leopold Veit Sonnemann, als Leiter des Berliner Büros der "Frankfurter Zeitung" tätig war, die der Vetter seines Großvaters, der 1909 verstorbene Leopold Sonnemann, nach der Revolution von 1848 gegründet hatte. Seine Mutter Elfriede, geb. Wiener, war Malerin und einst Schülerin u. a. von Lovis Corinth.

Ausbildung

Durch sein Elternhaus war S. früh mit der geistig-kulturellen Elite der 20er Jahre in Berührung und etwa mit Siegfried Kracauer und Joseph Roth persönlich in Kontakt gekommen. Nach dem Abitur in Berlin 1930 begann er, Philosophie, Sozialwissenschaften und Psychologie zu studieren, hörte u. a. Eduard Spranger und Werner Sombart, 1932 in Frankfurt auch Karl Mannheim. Nicht zuletzt seiner jüdischen Herkunft wegen verließ S. 1933 nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten Deutschland, ging zuerst nach Wien, danach für ein Dreivierteljahr nach Paris, um schließlich 1934 sein Studium in Basel fortzusetzen. Noch im selben Jahr promovierte er ("insigni ...